Jemand, der wie ich Möbel aus Holz baut, braucht angeblich eine Oberfräse. Aber ist das wirklich so? Ich würde sagen, es kommt darauf an. Vor dem Kauf hatte ich sie eigentlich nicht vermisst. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass es hilfreich wäre, eine zu haben. Nun, jetzt habe ich eine und stelle fest, dass sie mir die ein oder andere Arbeit erleichtert und neue Möglichkeiten eröffnet. Ein Beispiel dafür ist das Abrunden von Tischkanten. Bisher habe ich das immer mit Bandschleifer und Exzenterschleifer sehr gut hinbekommen. Wenn man geschickt ist, erzielt man respektable Ergebnisse. Mit der Fräse jedoch geht es nun schneller und präziser. Jetzt mag der geneigte Leser denken, dass ich offensichtlich ein Neuling im Umgang mit Oberfräsen bin... und das stimmt. Daher möchte ich hier ein paar Hinweise an alle Neulinge geben. Wenn man sich mit Holz und entsprechenden Maschinen auskennt, ist eine Oberfräse relativ einfach zu verstehen und zu handhaben. Ich habe natürlich auch eine Weile recherchiert und mich schließlich für die OF 2200 von Festool entschieden. Festool, weil ich bereits einige andere Maschinen dieses Herstellers besitze und sehr zufrieden damit bin. An dieser Stelle möchte ich auch den exzellenten Kundenservice im Falle einer Reparatur erwähnen! Für meine Zwecke hätte auch die kleinere OF 1400 gereicht, aber mir gefällt die Griffanordnung nicht. Die OF 2200 wird im Systainer mit einer 8 und 12 mm Spannzange, zwei Kopierringen, einer Absaughaube und einer ausreichenden Betriebsanleitung geliefert. Ich empfehle jedem interessierten Käufer, sich die Fräse vor dem Kauf anzusehen und vor allem anzufassen. Sie ist groß und relativ schwer. Für mich ist das eher ein Vorteil, da sie ruhig und stabil auf dem Werkstück liegt und sich gut führen lässt. Alle Einstellungen sind einfach und genau vorzunehmen. Und wie läuft sie? Sie startet sanft und baut Drehzahl auf, arbeitet dann souverän. Ich finde das ziemlich beeindruckend, da ich hauptsächlich mit Harthölzern arbeite. Um ihr volles Potenzial nutzen zu können, habe ich den Zubehörsystainer dazu gekauft. Das macht Sinn, wenn man mit Anschlag und Führungsschine arbeiten möchte. Ob ich jemals die verschiedenen Laufflächen und Kopierringe, die auch dabei sind, benötigen werde, hoffe ich zumindest. Die Teile gibt es übrigens auch einzeln... aber ich wollte sie im Koffer haben.
Fazit: Die OF 2200 ist eine großartige Maschine. Man geht keine Kompromisse ein. Für mich ist sie aufgrund ihrer Größe und des Gewichts nicht zu unhandlich. Sie ist meiner Meinung nach das viele Geld wert.
P.S. Auch von mir der Rat: Finger weg von "günstigen Angeboten" und Schnäppchen. Wenn man Spaß haben, sicher arbeiten und sich an den Ergebnissen erfreuen will, kommt man um gutes Werkzeug nicht herum. Es muss nicht unbedingt Festool sein... Ich würde auch immer Makita empfehlen.