Ich habe vor 4 Jahren den Hilti SF 2-A Schlagbohrschrauber gekauft und bin sehr zufrieden damit. In letzter Zeit musste ich jedoch aufgrund von Renovierungsarbeiten und freiberuflichen Aufträgen viel mit meinen Geräten arbeiten und der ständige Wechsel zwischen Bohrer und Schraubbits hat mich genervt. Da alle meine anderen Geräte Bosch blau (18V und 12V) sind, habe ich mich entschieden, einen Schrauber von Bosch zu kaufen. Die Auswahl ist bei Bosch riesig und fast unüberschaubar, daher war es wichtig, dass die Geräte sich nicht zu sehr in der möglichen Verwendung überschneiden. Da ich bereits den GBH 18 V-26 besitze, brauche ich keinen Schlagbohrer und der Fokus liegt mehr auf dem Schrauben als dem Bohren. Das Drehmoment muss nicht besonders hoch sein, die 12/24 Nm des Hilti reichen locker aus, um 5x100 Spax-Schrauben zu versenken, selbst auf höchster Drehmomentstufe.
Ich hatte zwei Modelle von Bosch in der engeren Auswahl: den GSR 12V-20 HX, der gerade im Angebot um die 100€ war, und den GSR 12V-35 FC. Letzteren konnte ich jedoch nicht nach Österreich liefern lassen und war nicht restlos überzeugt. Dann stieß ich auf die Drehschlagschrauber mit über 100 Nm Drehmoment, mit denen man nur schrauben, mit Einschränkungen auch bohren kann (Bohrer mit 1/4" Sechskantaufnahme). Danach stellte sich die Frage, ob ich mich für 12V oder 18V entscheiden sollte. Der Gewichtsfaktor spricht eher für 12V, da Schrauber nicht zu schwer sein sollten. Wenn der Zusatznutzen die Reifenmontage ist, reichen knapp über 100 Nm auch aus; mein Passat hat ein Anzugsmoment von 110 Nm. Letztendlich muss man sowieso mit einem Drehmomentschlüssel nachziehen. Für beengte Verhältnisse habe ich kürzlich den DeWalt DT71517T (ASIN B00ORMG6AA) im Angebot gekauft, der angeblich sowohl für Schlagschrauber als auch für alle anderen Maschinen geeignet ist.
Schließlich habe ich den GDR 12V-105-LI (ASIN B003VEILWG) für etwa 90€ als WHD (Warehoused Deal) und den GDS 12V-EC (ASIN B00SJ947HQ) zur Vergleichsbestellung ausgewählt. Ich wollte bewusst den Unterschied zwischen der 1/4" Sechskant- und der 3/8" Vierkantaufnahme testen, da ich 100 Nm für die 1/4" Aufnahme schon grenzwertig finde. Der geringe Unterschied im Drehmoment wird in der Praxis wahrscheinlich kaum auffallen. Es war mir egal, ob es sich um DC- oder EC-Motoren handelt, für mich waren Handhabung und Leistung entscheidend.
Die beiden Schrauber wurden in gleich großen Kartons geliefert, jeweils mit der gleichen Einlage für die 102er L-Boxx (Hälfte). Mir gefiel das gut, da ich bereits zwei 12V Geräte in einer 102er L-Boxx hatte, die jeweils nur die halbe Box belegten. Die zweite Einlage für Akkus und Ladegerät war nur totes Volumen. Es scheint jedoch, dass die Einlagen noch für die alte L-Boxx ausgelegt sind, da seitlich etwas Luft ist.
Die beiden Schrauber sind äußerlich sehr ähnlich und liegen auch von den Abmessungen her gleich in der Hand. Nachgemessen ist der GDR 12V-105-LI um 60 g schwerer. Die Bitaufnahme des GDR 12V-105-LI hält gut, der GDS 12V-EC hat keine Kugel, sondern einen Federring. Dadurch haben die Aufsätze zwar kein Spiel, aber sie haben axiales Spiel. Beide Schrauber verfügen über ein LED-Licht mit drei Lichtpositionen. Der GDR 12V-105-LI hat 3 LEDs und ist heller. Diese leuchten, wenn der Schrauber läuft, und lassen sich nicht abschalten. Der GDS 12V-EC hat jeweils 2 LEDs an den Lichtpositionen, ist aber trotzdem dunkler. Die LEDs lassen sich abschalten und leuchten wie bei meiner Hilti nach. Die zwei Geschwindigkeitsstufen des GDS 12V-EC haben einen deutlichen Mehrwert, wenn auch nur elektronisch und nicht per Getriebe realisiert. Die Dosierung ist einfach besser möglich. In puncto Lautstärke ist der GDS 12V-EC subjektiv etwas leiser, jedoch mit einem höheren Ton.
Da ein qualifizierter Vergleich der Drehmomente mit einfachen Mitteln für mich nicht möglich war, habe ich mich subjektiv für den GDS 12V-EC entschieden. EC ist einfach sexy und die Geschwindigkeitsvoreinstellung sowie die nachleuchtenden LEDs bieten einen echten Mehrwert. Außerdem gefällt mir die größere Vierkantaufnahme besser. Der Preisunterschied betrug nur 7€.
Als Zubehör habe ich zunächst einen Satz Steckschlüsseladapter (ASIN B07PH6Q35T) gekauft, um die Nüsse von meinem 1/2" Drehmomentschlüssel sowie die verschiedenen Werkzeuge aus meinem Proxxon-Werkzeugsatz mit 1/4" Vierkantaufnahme nutzen zu können. Die 3/8" Variante liegt praktisch in der Mitte. Zusätzlich habe ich einen 9-teiligen Steckschlüsselsatz von Bosch (ASIN B00F11SYHE) im Angebot sehr günstig bekommen, den ich mit den Adaptern zusammen mit der Proxxon-Ratsche, dem Drehmomentschlüssel und der Hilti nutzen kann. Für Schraubbits mit 1/4" Sechskantaufnahme habe ich den Wera 8784 (ASIN B0024LQ8J0) gekauft, da ich bereits mit dem normalen Bithalter der Serie gute Erfahrungen gemacht habe. Der Bithalter hat wie gesagt etwas Spiel am Schrauber, hält jedoch gut. Man muss jedoch aufpassen, da ich aus Versehen zunächst die 1/4" Version bestellt ha...