Ich besitze die Säge nun seit etwa einem Jahr und habe damit schon einiges gemacht. Hier sind meine Erfahrungen:
+ Motorleistung
Die Motorleistung ist wirklich gut. Wer sich wegen des Akkubetriebs Sorgen macht, braucht sich keine Gedanken machen. Ich habe damit sogar Türen beim Laminatverlegen auf die richtige Breite gekürzt. Auch das Schneiden von 40 mm dicken Küchenarbeitsplatten ist kein Problem.
+ Form
Am Anfang war ich skeptisch wegen der Form, aber die ist in Ordnung. Gerade bei kurvigen Freihandschnitten ist es angenehm, da man mit der zweiten Hand von oben mitführen kann. Außerdem ist man näher am Werkstück.
+ Verarbeitung
Die Verarbeitung ist wirklich top. Alles ist solide und in hochwertiger Ausführung gefertigt. Im Vergleich dazu wirkt die 10V Bosch Stichsäge eines Freundes recht wackelig. (Auch wenn der Vergleich zwischen 18V und 10V nicht ganz fair ist.)
+ Stromverbrauch
Ich habe in zwei 5Ah Akkus für meinen Akkuschrauber investiert und benutze sie für die Säge. Egal, was ich gemacht habe, an einem Arbeitstag habe ich noch nie einen Akku leer bekommen. Das längste, was ich vermutlich gemacht habe, war Laminat für zwei Räume zu schneiden und mehrere Türen zu kürzen. Dann war der Akku zwar deutlich entladen, aber immer noch nicht leer. Aber auch beim Sägen von Brettern, dem Bau von Rampen oder dem Zerkleinern von Paletten war der Akku nie ein Problem. Wenn ich die Säge gelegentlich in der Werkstatt benutze, muss ich sie nur alle paar Wochen oder Monate aufladen.
+ Pendelhub
Wenn man den Pendelhub einschaltet, ist der Schnitt deutlich schneller. Allerdings reißt die Schnittkante erwartungsgemäß etwas stärker aus.
O Genauigkeit
Das ist so eine Sache. Wenn ich ohne Anschlag säge, kann ich etwa auf einen Millimeter genau arbeiten. Das klappt so gut, dass ich sogar gerade Schnitte damit machen kann (z.B. Kürzen von Werkstücken, die vorher mit einem Winkel angezeichnet wurden, eigentlich eher etwas für eine Kappsäge). Wenn der Schnitt jedoch wirklich ganz gerade sein muss, zum Beispiel beim Bau eines Gehäuses, klappt das trotz Führungsleiste (an das Werkstück geklemmtes Multiplex) nicht. Das Sägeblatt verläuft auf 50 cm Schnitt gerne um mehrere Millimeter. Ich verwende Sägeblätter von Makita und Bosch. Bosch hält besser die Spur, Makita ist schärfer und liefert eine saubere Schnittkante. Bei Kurvenschnitten funktioniert die Säge gut, bei dickeren Materialien kann die Kante etwas schief werden. Hier muss man mit dem richtigen Sägeblatt und der richtigen Geschwindigkeit arbeiten.
O Absaugung
Ich habe einen normalen deutschen Markenstaubsauger angeschlossen. Über dem Werkstück wird recht gut abgesaugt, darunter allerdings nicht.
- Ein-/Ausschalter
Der Ein-/Ausschalter gefällt mir, wie vielen anderen auch, nicht so gut. Es handelt sich um sehr flache Taster, die auf beiden Seiten am Kopf integriert sind. Man kann sie kaum fühlen, daher muss man beim Betätigen hinschauen. Das ist vor allem beim Ausschalten etwas nervig, da die Säge noch etwas nachläuft nach dem Schnitt. Gut ist zwar, dass es egal ist, welchen der vier Knöpfe man zum Abschalten erwischt, aber dass man erst suchen muss, gefällt mir nicht. Der Druckpunkt ist auf dem Schreibtisch spürbar, aber kaum während der Arbeit. Außerdem muss man umgreifen, um ein- oder auszuschalten. Man kann also keinen Schnitt machen und dann direkt abschalten, da die rechte Hand die Säge von unten immer festhalten muss und die linke Hand erst führt und dann nach dem Knopf suchen muss.
- Winkelschnitt
Hier ergibt sich dasselbe Problem wie beim Geradeausschneiden. Das Sägeblatt verläuft stark. Dadurch hat die Grundplatte sogar eine Schnittkerbe bekommen, über die ich mich geärgert habe (schwere Schalungsbretter, geleimt). Hier sind Kreissägen grundsätzlich besser geeignet.
-- Motorsteuerung
Hierüber habe ich mich schon oft geärgert! Makita hat eine automatische Hubzahlregelung eingebaut. Das bedeutet, wenn Druck auf das Sägeblatt ausgeübt wird, wird die Geschwindigkeit automatisch erhöht. Das soll wohl Energie sparen. Das hat bei mir schon mehrfach dazu geführt, dass der Schnitt an manchen Stellen ruiniert wurde, weil das Sägeblatt in weichem Holz zu langsam war. Man verstellt den Drehregler zwar auf Stufe 5 oder 6 (maximal), aber die Geschwindigkeit bleibt niedrig, da das weiche Holz zu wenig Gegendruck bietet (FiTa, ca. 3 bis 4 cm). Noch schlimmer ist, dass man dann dazu neigt, mehr Druck auszuüben, damit die Regelung höher schaltet. Dabei wird der Schnitt ungenau und wenn die Drehzahl plötzlich hochschnellt, gibt es einen Ruck, den man im schlimmsten Fall im Material wiederfindet. Wenn man schon 6 Stufen einstellen kann, sollten diese bitte auch umgesetzt werden. Egal, ob man bohrt, sägt oder fräst, das Werkzeug muss zuerst auf die Geschwindigkeit eingestellt werden, die dem Werkstoff entspricht, und dann kann man ins Material gehen. Das ist hier nicht möglich!
Fazit: Es handelt sich um eine solide Stichsäge, die ich nicht mehr missen möchte. Obwohl ich...